Money Management

Money Management

Der Begriff Money Management ist ein bekannter, aber recht breiter Begriff mit unterschiedlichen Definitionen. Hier betrachten wir das Money Management als Management unseres Kapitals. Dies bedeutet sowohl die Aufrechterhaltung des Vermögens als auch die Positionsgrößenbestimmung.

Als Metapher können wir einen Vergleich mit dem Segelsport heranziehen. Stellen Sie sich vor, Ihr Trading-Konto ist ein Segelschiff. Setzen Sie ein großes Segel (Einnahme relativ großer Positionen), dann nimmt Ihr Schiff richtig Fahrt auf. Es ist aber denkbar, dass dies dazu führt, dass das Schiff bei einer Windböe kippt. Wenn Sie jedoch zu wenig investieren, haben Sie im Verhältnis zu wenig Segel gesetzt und können einem Windstoß gut standhalten, was aber nie dazu führen wird, dass Sie richtig Strecke machen (Kapitalzuwachs sichern). Das Money Management versucht, das Optimum zwischen Positionsgröße, erwartetem Gewinn und maximalem Verlust zu finden.

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Overtrading

Ein Anleger, der Overtrading begeht, verstößt erheblich gegen die Regeln des Money Managements. Indem er zu große Positionen einnimmt, erhöht er die Wahrscheinlichkeit, sein Handelskonto zu ruinieren. Er setzt sich selbst einem zu hohen Risiko aus.

Viele Trader haben die Folgen des Overtradings bereits am eigenen Leib erlebt. Nach einer Serie von verlorenen Trades ist die Versuchung groß, alles in einem Atemzug wieder zurückzugewinnen. Dann gibt es die große Versuchung, das Risiko prozentual für jeden Trade zu erhöhen. Das Ergebnis ist mit ziemlicher Sicherheit der Untergang des Trading-Kontos.

Faustregel für die Positionsgröße

Eine vernünftige und sichere Empfehlung ist, 50% des Kapitals zurückzuhalten und maximal 2% des Kapitals pro Position zu investieren.

Reinvestieren

Wird Geld verdient, stellt sich die Frage, was mit dem Gewinn passieren soll. Ausgeben, halten oder reinvestieren. Reinvestieren kann die Ergebnisse einer Handelsstrategie erheblich verbessern, birgt aber auch ein höheres Risiko. Die Wertentwicklung Ihres Trading-Kontos kann dramatische Ergebnisse zeigen, entweder rauf oder runter.
Im Zusammenhang mit Overtrading und Positionsgröße ist auch die Existenz der sogenannten Optimal-F-Methode erwähnenswert. Damit lässt sich der maximale Hebel bestimmen. Zum Beispiel bestimmen Sie, wie viele Futures in Relation zum Gesamtkapital gehandelt werden können. Mithilfe dieser Methode kann die Reinvestition das Ergebnis enorm gesteigert. Aber auch die Risiken nehmen entsprechend zu. Diese Methode ist besonders interessant beim Einsatz von Handelssystemen mit Futures. Für weitere Informationen verweisen wir auf die Fachliteratur zu diesem Thema.

Risiko

Wir haben gesehen, dass die Verwendung eines Backtests beim Handel mit Indikatoren und Handelssystemen die Einschätzung des Risikos auf Basis historischer Daten erleichtert. Dies ermöglicht eine Einschätzung des zukünftigen Risikos anhand vergangener Daten. Bitte beachten Sie jedoch, dass dies aber keine Garantie für die Zukunft ist. Eine geflügelte Aussage lautet: "Der größte Verlust steht noch bevor". Das bedeutet, dass auch beim Handel mit Handelssystemen und Indikatoren ein Stop-Loss gesetzt werden sollte, der unter dem Niveau des maximalen Drawdown pro Trade aus der Vergangenheit liegt. Damit soll verhindert werden, dass ein versagendes System unnötig große Verluste verursacht. Wie bei der Diversifikation eines Aktienportfolios ist es ratsam, mehrere Systeme parallel zu nutzen. Der Verlust eines Systems kann dann vom anderen System aufgefangen werden. Dies lindert auch das Bedauern über falsch getroffene Entscheidungen.

Katastrophenrisiko

Eine Börsenweisheit besagt: Die Bullen gehen die Treppe hoch und die Bären springen aus dem Fenster. Eine im Laufe der Zeit aufgebaute profitable Position kann also auf einen Schlag verloren werden. Was passiert mit Ihrem Portfolio, wenn sich der Markt sprunghaft (nach oben oder unten) gegen die erwartete Richtung bewegt. Gingen Sie bankrott aufgrund einer offenen Short- oder Long-Position? Sie sollten sich dieses Risiko bewusst machen. Obwohl die Märkte nicht häufig kollabieren, sollten Sie nicht vergessen, dass während eines Crashs alle nach dem selben Ausgang suchen. Wenn Sie zu denen gehören, dann haben Sie auch ein Problem. Wenn Sie auf der richtigen Seite sind, sind Sie natürlich vom Glück gesegnet.

Jeden Tag gibt es Vorhersagen, dass eine Katastrophe unmittelbar bevorsteht. In welcher Form auch immer. Gehen Sie auf dieser Basis eine Position ein ist die Chance auf Erfolg ziemlich gering. In der Regel reagiert eine Handelsstrategie auf eine erwartete Katastrophe mit Verlusten. Wenn die Bombe platzt, müssen Sie auf der richtigen Seite sein. Ansonst werden Sie nichts verdienen.

Wenn Märkte seit Längerem steigen, dann neigen die Anleger gerne dazu, die Gefahr eines größeren Crashs zu missachten. Wenn die Euphorie auf dem Höhepunkt ist, ist es für die meisten Anleger schwer vorstellbar, dass es plötzlich vorbei sein könnte.
Denken Sie in Ihrem Trading-Plan daran, dass es ab und zu einen großen Schlag geben kann. Stellen Sie sicher, dass Ihr Handelskonto diese Periode überstehen kann. Am besten, indem so wenig wie möglich Order aufgegeben werden (was oft nicht möglich ist, denn diese Art von Katastrophe kommt wie ein Dieb in der Nacht). Überlegen Sie, ob Ihr Gesamtportfolio ausreichend diversifziert ist. Vielleicht möchten Sie Ihre (Long)-Positionen mit z.B. Put-Optionen absichern. Sie sollten aber eine Überversicherung vermeiden. Optionen zur Absicherung des Risikos sind relativ teuer. Um ein Aktienportfolio mit Optionen je nach Volatilität des Marktes vollständig abzusichern, müssen Sie fast 5-10% des Portfoliowerts pro Jahr zahlen.

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