CCI - Der Commodity Channel Index kann mehr als nur Rohstoffe

Commodities

In diesem Beitrag möchten wir Ihnen den Commodity Channel Index (CCI) vorstellen, der im Jahre 1980 von Rohstoff-Trader Donald Lambert entwickelt wurde. Wie man den vielseitigen Trendfolger berechnet und welche wertvollen Dienste er in der Praxis leistet, zeigen wir in diesem Artikel.

Kalkulation des CCI

Der Commodity Channel Index wurde ursprünglich für den Handel von Rohstoffkontrakten konzipiert, hat sich im Laufe der Zeit aber auch auf anderen Märkten und auf den unterschiedlichsten Zeitebenen als zuverlässiges Werkzeug für den Trader erwiesen. Ob 5-Minuten- oder Wochenchart, ob Indizes, Einzelaktien oder Rohstoffe – der CCI lässt sich immer und überall anwenden. Dabei verfolgt er ein klares Ziel: Er soll den Beginn und das Ende von Kurstrends, saisonalen Trends oder Zyklen identifizieren. Dafür wird der Abstand des aktuellen Kurses zu einem Gleitenden Durchschnitt untersucht. Die Idee dahinter: Sobald ein bestimmtes Maß überschritten wird, wird ein beginnender Trend unterstellt und als Folge ein Handelssignal gegeben. Schauen wir uns also an, wie der Commodity Channel Index von Donald Lambert konkret berechnet wird.

  • Im ersten Schritt werden die normalen Tageskurse in eine Art Durchschnittskurse, sogenannte „signifikante Kurse“ umgerechnet, indem für jeden Kurs die Summe aus dem Hoch-, Tief- und Schlusskurs gebildet und anschließend durch drei dividiert wird.
  • Als nächstes werden diese neu berechneten Kurse mit einem Gleitenden Durchschnitt (Simple Moving Average) geglättet, indem der Gleitende Durchschnitt vom jeweiligen signifikanten Kurs subtrahiert wird.
  • Im dritten Schritt wird die durchschnittliche Abweichung des signifikanten Kurses von seinem Gleitenden Durchschnitt errechnet. Damit wird ein Maß für die täglichen Schwankungen der Kurse ermittelt.

Frischen Sie weiter Ihren Kenntnisstand zum CCI-Indikator auf.

Lesen Sie über die Grundlagen: CCI - Mehr als nur Rohstoffe.


Nun kann der endgültige CCI berechnet werden. Hierzu wird der Abstand des aktuellen Kurses aus Schritt 1 zu seinem Gleitenden Durchschnitt kalkuliert. Das Ergebnis wird durch die in Schritt 3 berechnete Zahl dividiert und anschließend durch den Faktor 0,015 geteilt, sodass ein Großteil der Indikatorwerte innerhalb der Skala -100 bis +100 liegt.

Die Kalkulation des CCI macht deutlich, dass dieses an sich einfache Konzept sehr schnell für Verwirrung sorgen kann. Die gute Nachricht: Jede handelsübliche Analyse-Software beziehungsweise Handelsplattform übernimmt die fortlaufende Berechnung automatisch, sodass der Trader sich nicht um die Kalkulation kümmern muss. Vor der Anwendung eines Indikators ist es dennoch empfehlenswert, sich die Berechnungsgrundlage anzuschauen, um verstehen zu können, was genau hinter dem jeweiligen Indikator steckt.

Klassische Interpretation des CCI

Der CCI drückt – vereinfacht gesagt – aus, wie weit sich die aktuellen Kurse von ihrem Gleitenden Durchschnitt entfernt haben. Der Entwickler des CCI hat die Skalierung des Indikators so angepasst, dass sich die „normalen“ Kursschwankungen innerhalb der Extremzonen +100 und -100 bewegen. Tritt der CCI also innerhalb dieser Bandbreite auf, liegt ein Seitwärtstrend vor. Ein beginnender starker Aufwärtstrend ist nach Lambert erst zu erkennen, wenn der CCI über die obere Extremzone +100 steigt – hier sollten Trader also prozyklisch long gehen. Bei einer Rückkehr des CCI unter diese Marke empfiehlt es sich, die Long-Position glattzustellen.

Bild 1: Aixtron-Aktie (Wochenchart mit 20-Perioden-CCI)

Bild 1 Aixtron-Aktie (Wochenchart mit 20-Perioden-CCI)

Bild 1: Der Chart zeigt zwei ausgewählte Trades, die mit dem Einsatz des CCI durchgeführt wurden. Mitte April 2009 generierte der CCI ein Kaufsignal (1), Ende Dezember ein Ausstiegssignal (2). Einen profitablen Short Trade identifizierte der CCI im Mai 2011 (3), als er unter die Marke von -100 fiel. Ende Oktober wurde dieses Short-Signal mit der Rückkehr über die Marke von -100 wieder neutralisiert (4).

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Beim Abwärtstrend gilt umgekehrt: Ein starker Abwärtstrend existiert erst dann, wenn der CCI unter -100 fällt. Der Trend gilt als beendet, wenn der Indikator wieder in die „neutrale“ Zone zwischen -100 und +100 zurückkehrt. Des Weiteren gibt der Verlauf des Indikators Aufschluss über die Trendstärke: Je steiler die Verlaufskurve, desto stärker der Trend und umgekehrt. Bild 1 zeigt den Verlauf der Aixtron-Aktie als Wochenchart seit Herbst 2007. Mithilfe des CCI ergaben sich hier hochprofitable Handelssignale: Mitte April 2009 durchbrach der CCI die Marke von +100 und generierte damit ein Kaufsignal (1). Ende Dezember fiel der CCI wieder unter diese Begrenzung, sodass ein Verkaufssignal generiert wurde (2). Dadurch konnte fast die gesamte Aufwärtsbewegung mitgenommen werden. Einen profitablen Short Trade identifizierte der CCI dagegen im Mai 2011 (3), als er unter die Marke von -100 fiel. Ende Oktober wurde dieses Short-Signal mit der Rückkehr über die Marke von -100 wieder neutralisiert und die Position geschlossen (4). Auch dieser Trade war hochprofitabel und zeigt, dass Lamberts Handelsstrategie auch heute ihre Berechtigung hat. Allerdings gab es in dieser Periode auch Handelssignale, die verlustträchtig waren. Auch der CCI kann eben keine Wunder vollbringen.

Bild 2: Intel-Aktie (Tageschart mit 20-Perioden-CCI)

Bild 2 Intel-Aktie (Tageschart mit 20-Perioden-CCI)

Bild 2: Die Divergenzanalyse funktioniert beim CCI (Punkt 1 und 2) ebenso wie das Einzeichnen von Trendlinien oder ganzer Kursmuster, wie hier eines Keils (Ausbruch an Punkt 5). Zusätzlich zur ursprünglichen Handelsmethodik nach Lambert lässt sich der CCI auch als Überkauft- oder Überverkauft-Oszillator nutzen (3 = Short-Signal, 4 = Exit).

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Alternativer Einsatz als Oszillator

Im Laufe der Zeit kristallisierte sich immer mehr heraus, dass der CCI nicht einzig und allein auf die von Lambert vorgestellte Handelsmethode beschränkt ist. Im Gegenteil: Der Indikator kann auch erfolgreich zum Aufspüren überkaufter beziehungsweise überverkaufter Kurszonen eingesetzt werden. Hierbei haben die beiden Extremzonen keinen trendbestätigenden Charakter mehr, sondern dienen als antizyklische Marken, an denen mögliche Trendwechsel stattfinden. Fällt der CCI also unter die untere Skalenbegrenzung, wird die danach folgende Überkreuzung über die -100er Marke als Long-Einstiegssignal gewertet. Steigt er dagegen über die obere Skalenabgrenzung, wird der nachfolgende Rückfall unter die +100er Marke als Short-Einstiegssignal gewertet. Diese Methode eignet sich vor allem in trendlosen Phasen beziehungsweise breiten Trading Ranges, während in trendstarken Phasen vermehrt Fehlsignale zu beobachten sind.

Weitere Analysemöglichkeiten

Wie der MACD kann auch der CCI zur Divergenzanalyse herangezogen werden. Hierbei werden der Kursverlauf des Basiswertes selbst und der des Indikators miteinander verglichen, um Hinweise auf einen möglichen Trendwechsel zu erhalten (siehe Markierungen 1 und 2 im nebenstehenden Chart). Ebenso lassen sich beim CCI normale Trendlinien und Kursmuster einzeichnen. Schnittpunkte über oder unter diesen Linien werden als Handelssignale verwendet (siehe Markierung 5).

Fazit

Der CCI ist ein äußerst vielseitiges und flexibles Werkzeug für Trader, weil er Aussagen zur Trendrichtung, indirekt aber auch zur Trendstärke macht. Wie alle technischen Tools hat aber auch dieser Indikator seine Schwächen und erfordert daher vor dem Live-Einsatz eine gewisse Erfahrung. In diesem Zusammenhang ist in erster Linie der ziemlich „wilde“ Verlauf des Indikators zu nennen, was die Interpretation des Indikators oft erschwert. Hier sollte jeder Trader seine eigenen, individuellen Einstellungsparameter finden, die zum Handelsinstrument und der Zeitebene passen.

Quelle: TRADERS' Mag.

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WH SelfInvest erneut mit herausragendem Ergebnis beim Deutschen Kundeninstitut (01.2019)

„Gerne möchte ich Sie darüber informieren, dass WH SelfInvest im Ergebnis mit der Note „sehr gut“ und 5 von 5 möglichen Sternen abgeschnitten hat. Herzlichen Glückwunsch!“.

Deutsches Kundeninstitut und WH SelfInvest

Gesamtergebnis: 5 von 5 Sternen, Note: sehr gut.

Dies sind die Ergebnisse von WH SelfInvest in den Unterkategorien.

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