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Die Schulter-Kopf-Schulter-Formation (SKS)

Die Schulter-Kopf-Schulter-Formation (kurz SKS) gehört zu den bekanntesten Formationen überhaupt und ist so ziemlich in jedem Anfängerwerk zur Technischen Analyse zu finden. Wir zeigen Ihnen, welche Logik dahinter steckt und wie Sie die SKS in Ihrem Trading sinnvoll einsetzen können.

Neben Dreiecken und Flaggen gehört die Schulter-Kopf-Schulter-Formation zum Standardrepertoire der Formationslehre. Ihren Namen trägt sie aufgrund ihrer Ähnlichkeit zum menschlichen Oberkörper. Eine SKS besteht aus zwei Schultern, einem Kopf und der Nackenlinie, welche die beiden Schultern miteinander verbindet. Eine solche Formation tritt meist am Ende starker Trends auf und kann eine übergeordnete Umkehr einleiten. Man zählt sie deswegen zur Gruppe der Trendwende-Formationen.

 

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Visuelle Beschreibung der SKS-Formation

Eine Aktie befindet sich in einem Aufwärtstrend. Nachdem sich dieser überhitzt hat, kommt es zu einer ersten Verschnaufpause; die erste Schulter entsteht. Nach dieser Konsolidierungsphase beginnt die Rallye aber erst richtig. Die Kurse laufen – meist in einer abenteuerlichen Geschwindigkeit – neuen Höchstständen entgegen. Der Kopf bildet sich aus. Am Gipfel angekommen, scheint der Bewegung plötzlich das Benzin auszugehen; es kommt zu einem Hoch. Die Kurse purzeln plötzlich abwärts und zwar genauso schnell, wie sie zuvor gestiegen waren. Kurz über dem Ausgangspunkt der ganzen Bewegung geht es abermals aufwärts, die Kurse steigen ein letztes Mal und bilden nun die zweite Schulter aus. Von da an geht es abwärts.

Was steckt dahinter?

Schulter-Kopf-Schulter-Formationen bergen eine besondere Logik und lassen sich zurückverfolgen auf frühe Spekulationsblasen wie die Tulpen-Krise in Holland von 1634 bis 1638 oder den Südsee-Schwindel in England von 1711. Immer wieder tritt das gleiche Muster auf, wenn sich große Träume vom schnellen Geld plötzlich in Luft auflösen.

Herausbildung der ersten Schulter 

Bild 1 zeigt eine SKS in der K+S-Aktie, die sich zwischen Mai und Juni 2009 herausbildete und das Ende des Aufwärtstrends markierte. Die erste sich heranbildende Schulter entsteht durch institutionelle, professionelle oder erfahrene Trader und Investoren. Aufgrund fundierter Markteinschätzungen gehen sie von steigenden Kursen aus und kaufen. Das treibt die Kurse in die Höhe. Mit der Zeit setzen jedoch Gewinnmitnahmen ein, die erste Schulter bildet sich heraus.

Der Kopf bildet den Peak

Die Medien sind nun voll mit Meldungen über immense Kursgewinne. Mehr und mehr private Anleger werden nun auf die Tatsache aufmerksam, dass sich an der Börse gerade viel Geld verdienen lässt. Auf einmal strömen unerfahrene Kleinanleger auf den Markt und beginnen zu kaufen. Die Manie setzt ein und es kommt zu einer Kettenreaktion: Je schneller die Kurse steigen, desto mehr Menschen werden auf das Phänomen aufmerksam. Insider und erfahrene Anleger halten sich jetzt allerdings mit Käufen zurück. Sie sind bereits seit langem investiert und können sich über die steigenden Kurse freuen. Doch irgendwann beginnen sie, ihre Positionen zu liquidieren. Daraufhin fallen die Kurse. Mehr und mehr institutionelle Anleger werfen ihre Aktien auf den Markt, während die breite Masse noch nicht glauben kann, dass der Boom vorbei sein soll. Der Kopf hat sich herausgebildet.

Die zweite Schulter lässt den Kurs fallen 

Haben die Professionellen erst einmal verkauft, ist Raum für eine Gegenbewegung. Diese wird abermals von Kleinanlegern gemacht, die die Hoffnung noch immer nicht aufgegeben haben und sich über „billige Einstiegskurse“ freuen. Jetzt bildet sich die zweite Schulter aus. Für eine weitere Aufwärtsbewegung fehlt jedoch das Geld. Die Kleinanleger sind nach wie vor investiert, während die Großen liquide bleiben oder längst Short-Positionen eröffnet haben. Mit dem Bruch der Nackenlinie geht es schließlich in den Keller.

 

SKS-Formation bei K+S

SKS-Formation bei K+S

Bild 1: Im Tageschart von K+S hat sich zwischen Mai und Juni 2009 eine SKS-Formation ausgebildet. Anschließend fiel die Aktie nach unten – damit war der Aufwärtstrend vorbei.


Inverse SKS-Formation bei AIXTRON

Inverse SKS-Formation bei AIXTRON

Bild 2: Im Tageschart von AIXTRON hat sich zwischen Januar und März 2010 eine inverse SKS-Formation mit einem anschließenden idealtypischen Ausbruch nach oben ausgebildet.

Was ist eine inverse SKS?

Natürlich kann das gleiche Spiel auch in die Gegenrichtung stattfinden. In diesem Fall kommt es zu einer inversen SKS, bei der die beiden Schultern oberhalb des Kopfes liegen (Bild 2). Hier beginnen die Profis, ihre Positionen aufzulösen beziehungsweise Short-Positionen zu eröffnen und nach einer Weile springt die Masse auf den Zug auf. Doch bei der zweiten Schulter reicht der Verkaufsdruck nicht mehr aus und die Profi s gehen am Ende (also bei Ausbruch über die Nackenlinie) zunehmend long. Damit ist der Abwärtstrend beendet.

Sagen SKS-Formationen etwas über Kursziele aus?

In der klassischen Literatur zu SKS-Formationen wird meist davon gesprochen, dass sich das Kursziel aus der Distanz zwischen Kopf und Nackenlinie ergibt. Angenommen die Nackenlinie einer SKS befindet sich bei 60 Euro und der Kopf bei 80 Euro. Die Differenz zwischen diesen beiden Werten wird nun von der Nackenlinie abgezogen. Demnach ergäbe sich ein Kursziel von 40 Euro. Solche Kursziel-Berechnungen sind allerdings mit Vorsicht zu genießen. Allerdings lässt sich verallgemeinernd sagen, dass gewöhnlich mit dem Bruch der Nackenlinie bei einer SKS von weiter fallenden und bei einer inversen SKS von weiter steigenden Kursen ausgegangen werden kann.

 


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Wo liegen die Probleme?

Die Erkennung von Formationen ist meist ein subjektiver Prozess, die Wahrheit liegt im Auge des Betrachters. So kann es beispielsweise vorkommen, dass ein Analyst die zweite Schulter einer SKS früher oder später identifiziert als ein anderer. SKS-Formationen können nicht in mathematische Formeln übersetzt werden – und das macht sie für Handelssysteme unbrauchbar. Außerdem sind SKS-Formationen im Nachhinein zwar immer leicht erkennbar, befindet sich die Formation aber noch in ihrer Entstehung, kann sie leicht missinterpretiert werden. Beispielsweise könnten die Kurse dort, wo die zweite Schulter vermutet wird, weiter steigen und ein Doppel-Top ausbilden.

Fazit

Der Wert einer SKS liegt vor allem in ihrem Warncharakter. Auch wenn man als Händler nie sicher sein kann, ob sich die Struktur tatsächlich so entwickelt, kann man mit diesem Wissen eventuelle Warnsignale bereits früh erkennen. Die Gefahr, versehentlich in den Herdentrieb zu verfallen, verringert sich.

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Quelle

Der Artikel wurde zur Verfügung gestellt von Traders' Mag


 

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