Point & Figure-Charts – Entdecken Sie die Vorteile dieser „exotischen“ Charttechnik (Teil 2)

Pivot Points

An anderer Stellle haben Sie die Grundlagen sowie die Konstruktion von Point & Figure-Charts kennengelernt. Diesmal geht es nun um Formationen. Das menschliche Gehirn hat im Laufe der Evolution die Fähigkeit erworben, Muster zu erkennen. Diese Muster, zu denen auch die Chartformationen gehören, bilden die Basis für Entscheidungen. Vor diesem Hintergrund ist es sinnvoll, sich mit den Formationen auf Point & Figure-Charts eingehender zu beschäftigen, zumal sie sich teilweise signifikant von den Formationen anderer Chartarten unterscheiden.


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Sie haben bereits erfahren, dass ein Kaufsignal auftritt, wenn das Hoch der letzten X-Spalte überschritten wird. Ein Verkaufssignal wird angezeigt, wenn das Tief der letzten O-Spalte unterschritten wird. Es wäre sicherlich möglich, auf dieser Basis ein simples trendfolgendes Handelssystem aufzubauen. Um jedoch die Qualität der Signale einzuordnen, ist es sinnvoll, das Marktumfeld genauer zu betrachten. Diese Aufgabe kann durch die Identifikation von Chartformationen gemeistert werden.

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Wie profitabel sind Point & Figure-Formationen?

Tabelle 1 beweist, dass es durchaus sinnvoll ist, Chartformationen zu beachten. Die Daten wurden dem de-facto Standardwerk „Sicher anlegen mit Point & Figure“ von Thomas Dorsey entnommen, das im FinanzBuch Verlag erschienen ist. Der Autor verweist darauf, die Daten der Studie „Profit and Probability – Technical Analysis of the Price Fluctuations of Common Stocks“ von Professor Earl Davis von der Purdue University entnommen zu haben.

Bereits auf den ersten Blick fällt die vergleichsweise hohe Eintrittswahrscheinlichkeit der Formationen auf, die im Durchschnitt bei über 80 Prozent liegt. Zudem scheinen die Signale für längere Zeit intakt zu bleiben. Diese Statistik soll jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich bis zu 20 Prozent der Signale als unprofitabel erweisen können. Vor diesem Hintergrund ist es auch beim Einsatz der Point & Figure-Charttechnik in einem Handelssystem elementar, dem Risiko-Management ausreichend Beachtung zu schenken und Stopps zu setzen.

Tabelle 1: Chartformationen und ihre Profitabilität

Tabelle 1: Chartformationen und ihre Profi tabilität

Tabelle 1: Chartformationen auf Point & Figure-Charts zeichnen sich durch eine vergleichsweise hohe Eintrittswahrscheinlichkeit aus.

Chartformationen im Überblick

In Bild 1 finden Sie eine Übersicht aller Formationen, die auf einem Point & Figure-Chart auftreten können. Die Grafik teilt sich in bullische (oben) und bärische Formationen (unten) auf, wobei die Pendants vertikal angeordnet sind. Die Ausführungen zu einer Formation können daher „mit umgekehrten Vorzeichen“ auf ihre jeweilige Schwesterformation übertragen werden. Ein rot markiertes X oder O zeigt an, wo ein Handelssignal erzeugt wird. Die blauen Linien stellen Kursmarken dar, an denen Stopps platziert werden können. Da jeder Anleger ein individuelles Risikoempfinden besitzt, sollten Sie diese Marken allerdings nur als Ideengeber verstehen.

Bild 1: Chartformationen

Tabelle 1: Chartformationen und ihre Profi tabilität

Bild 1: Die Chartformationen auf Point & Figure-Charts besitzen überwiegend trendfolgenden Charakter.

Double Top und Double Bottom

Im Gegensatz zu traditionellen Chartarten stellt das Double Top auf Point & Figure-Charts eine bullische Formation dar. Dies ist auf den ersten Blick verwirrend, aber dennoch korrekt, sofern man den trendfolgenden Charakter der Signalerzeugung berücksichtigt. Bei einem Double Top tritt das Kaufsignal durch den Bruch des Hochs der letzten X-Spalte auf. Beim Double Bottom wird das Verkaufssignal erzeugt, wenn das Tief der letzten O-Spalte unterschritten wird. Double Tops und Double Bottoms sind also mit den im ersten Teil beschriebenen Standard-Handelssignalen gleichzusetzen und treten damit sehr häufig auf.

Bullish und Bearish Signal

Das Bullish Signal stellt eine Erweiterung des Double Tops dar. In diesem Fall reicht die zweite O-Spalte nicht mehr so weit herunter wie die erste. Dies signalisiert, dass sich offensichtlich die Angebot-Nachfrage-Situation zu Gunsten der Nachfrage verschiebt. Beim Bearish Signal ist eine zunehmend schwächere Nachfrage zu verzeichnen, worauf die tiefere zweite X-Spalte hindeutet.

Triple Top und Triple Bottom

Wenn ein Wertpapier dreimal ein bestimmtes Kursniveau testet, bildet sich eine Triple Top-Formation. Bitte beachten Sie, dass diese Formation mit steigenden Böden einhergeht, angezeigt durch die jeweils höheren Tiefs der O-Spalten. Die Angebot-Nachfrage-Situation verschiebt sich deutlich zu Gunsten der Nachfrage und der Ausbruch über die wichtige Chartmarke sollte eine dynamische Kursbewegung auslösen.

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Bullish und Bearish Catapult

Das Bullish Catapult stellt eine Kombination aus Triple Top und Double Top dar. Nach dem Triple Top-Kaufsignal erfolgt eine Korrektur von mindestens drei Boxen, wodurch ein steigender Boden, also ein höheres Tief der O-Spalte entsteht. Nach diesem Pullback setzt das Wertpapier seinen ursprünglichen aufwärts gerichteten Trend fort und gibt ein Double Top-Kaufsignal, womit die Bullish Catapult-Formation komplettiert wird.

Bullish und Bearish Triangle

Die Triangle-Formation ist auch auf traditionellen Charts zu finden. Ein Dreieck bildet sich, wenn sich die Kursausschläge im Zeitablauf stetig verkleinern. Eine Triangle-Formation kann sich sowohl bullisch als auch bärisch auflösen. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Beobachtung, dass sich Phasen niedriger und erhöhter Volatilität abwechseln. Ein Ausbruch aus einer Triangle-Formation sollte deshalb mit einer folgenden dynamischen Bewegung einhergehen.


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Spread Triple Top und Spread Triple Bottom

Das Spread Triple Top stellt im Wesentlichen eine normale Triple Top-Formation dar, die jedoch hinsichtlich ihrer Entwicklung etwas mehr „Platz“ benötigt. Während beim Triple Top die X-Spalten aufeinander folgen, ergeben sich beim Spread Triple Top Lücken, die auch als Spread oder Spreizung bezeichnet werden. Die Entwicklung dieser Formation geht mit einer im Vergleich längeren Phase niedriger Volatilität einher, sodass eine nachfolgende dynamische Bewegung erwartet werden sollte.

Bullish und Bearish Shakeout

Beim Bullish Shakeout handelt es sich um eine Formation, bei der sich zuerst ein „falsches“ Verkaufssignal ergibt. Sie ist eine der wenigen Point & Figure-Formationen, die im Ansatz als antizyklisch bezeichnet werden können. Für eine Shakeout-Formation muss sich das Wertpapier in einem starken Aufwärtstrend befinden, was beispielsweise durch eine Notiz oberhalb der Bullish Support Line Ausdruck findet. Zudem muss sich ein Double Top im traditionellen Sinn gebildet haben, also ein doppelter Test einer Kursmarke ohne ein Kaufsignal. Daraus ergibt sich dann das erste Double Bottom-Verkaufssignal in diesem Aufwärtstrend. Zu diesem Zeitpunkt ist allerdings noch unklar, wie weit die Abwärtsbewegung letztendlich reichen wird. Deshalb wird der Einstieg durch eine 3-Box-Umkehr bestimmt.

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Autor

Thomas Kaschel

Thomas Kaschel

Thomas Kaschel verfügt über die Analystendiplome CIIA (Certified International Investment Analyst) und MFTA (Master of Financial Technical Analysis).

Quelle: TRADERS' Mag.


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