Schlüsselkonzepte (Teil 5)

Schluesselkonzepte

In der Rubrik „Schlüsselkonzepte“ erläutern wir grundlegende, vor allem für das Verständnis unserer Strategie-Artikel notwendige Basiskonzepte des Tradings. Ziel ist es, Einsteiger an komplexe Strategien heranzuführen und zugleich Fortgeschrittenen die Möglichkeit zu geben, ihr Grundwissen gezielt aufzufrischen.

Average Directional Index (ADX)

Der ADX ist ein Indikator, der eine Bestimmung der Trendstärke darstellt. Während wir mit den beiden Teilindikatoren +DI und -DI hauptsächlich die Trendrichtung bestimmen, wird der ADX ausschließlich für die Bestimmung der Trendstärke verwendet. Der ADX ist die geglättete Variante des sich aus +DI und -DI berechnenden Directional Movement Index (DMI). ADX-Werte über 20 deuten auf einen vorliegenden Trend hin. Werte über 30 zeigen einen klaren Trend an, Werte über 40 werden als besonders starke Trends interpretiert.

Fassen wir die Berechnung kurz zusammen: Es werden die beiden Teilindikatoren +DI und -DI bestimmt, indem zunächst die aufwärtsgerichteten und abwärtsgerichteten Kursveränderungen ermittelt werden. Diese Werte werden geglättet und durch die ebenfalls geglättete True Range (siehe ATR-Beschreibung) dividiert. Die geglätteten aufwärtsgerichteten Kursveränderungen, als +DM (Positive Directional Movement) bezeichnet, dividiert durch die geglättete True Range ergeben den  +DI (Positive Directional Index). Die geglätteten abwärtsgerichteten Kursveränderungen, als -DM (Negative Directional Movement) bezeichnet, dividiert durch die geglättete True Range ergeben den -DI (Negative Directional Index). Der DMI berechnet sich als Absolutwert der Differenz von +DI und -DI dividiert durch die Summe von +DI und -DI multipliziert mit 100. Der ADX berechnet sich in der Standardeinstellung als Gleitender Durchschnitt des DMI über 14 Perioden.

Bild 1: Average Directional Index (ADX)

Bild 1: Der ADX zeigt an, wann ein Trend vorherrscht (hohe Werte) und wann nicht (niedrige Werte).

Average True Range (ATR)

Die True Range und ihre geglättete Variante, die ATR, wurden im Jahr 1978 von Welles Wilder entwickelt. Wilder suchte nach einer Möglichkeit, die Schwankungsbreite der Rohstoff- und Terminmärkte in einem Indikator abzubilden. Alle bis dato geläufigen Methoden, wie etwa einfache arithmetische Durchschnitte der Tageshandelsspanne, brachten nur ungenügende Ergebnisse und vernachlässigten Kurslücken zwischen Schlusskurs und nachfolgendem Eröffnungskurs. Außerdem sind die Bewegungen einiger Rohstoff-Terminkontrakte durch Limits begrenzt, was dazu führen kann, dass keine Höchst- und Tiefstkurse festgestellt werden können. Die True Range entspricht dem höchsten der drei Werte:

(1) Hoch (heute) - Tief (heute)

(2) Hoch (heute) - Schlusskurs (gestern)

(3) Schlusskurs (gestern) - Tief (heute)

Die ATR berechnet sich in der Standardeinstellung als Gleitender Durchschnitt der True Range über 14 Perioden.


Lesen Sie mehr zu ATR


Testen Sie die ATR als Stop in der kostenlosen Demo der Trading-Plattform NanoTrader.

Kostenlose Realtime Demo NanoTrader

 

Fibonacci-Retracements

Die Fibonacci-Zahlen sind eine unendliche Folge. Eine Fibonacci-Zahl berechnet sich aus der Addition der beiden vorhergehenden Zahlen. Die Folge beginnt mit 0 und 1. Alle folgenden Zahlen ergeben sich damit automatisch: 2, 3, 5, 8, 13 und so weiter. Fibonacci-Zahlen und -Verhältnisse kommen in der Natur oft vor; deren Anwendung in der Technischen Analyse überträgt dies auch auf die Finanzmärkte. Fibonacci-Retracements – im Sinne von Rückläufen beziehungsweise Korrekturen – werden bestimmt, indem zunächst zwei Extrempunkte im Chart gesucht werden, ein Tief und ein Hoch. Diese Strecke entspricht 100 Prozent der Bewegung. Davon ausgehend sind die Retracements verschiedene Korrekturlevel wie zum Beispiel 38,2, 50 oder 61,8 Prozent. Diese Werte ergeben sich aus der Bildung verschiedener Quotienten in der Fibonacci-Zahlenfolge.

Bild 2: Fibonacci-Retracements

Bild 2: Fibonacci-Retracements

Bild 2: Abgebildet ist ein 38,2%-Fibonacci-Retracement bei adidas. Vom Kursanstieg Mitte September bis Ende Dezember 2013 korrigierte die Aktie im Januar intraday fast auf den Cent genau um 38,2% (siehe Markierung), schloss gleichzeitig das verbliebene Gap von Mitte Dezember und stieg anschließend erneut an.

Kostenlose Webinare

Market Profile

In den 1980er Jahren entwickelte der Sojabohnen-Händler Peter Steidlmeier zusammen mit dem Chicago Board of Trade (CBOT) das Market Profile, um einen besseren Einblick in die Märkte zu bekommen. Das Market Profile basiert auf der Annahme, dass die Märkte vom Preis, der Zeit und dem Volumen bestimmt werden. Jeden Tag entwickelt der Markt eine Tages- Range und eine bestimmte Value-Zone. Letzteres ist das Preisniveau, wo sich das Interesse der Käufer und Verkäufer ausgleicht und das Volumen maximal ist. Auf der senkrechten Achse des Market Profile ist der Preis abgetragen, auf der waagerechten die Zeit. Über eine gewisse Zeit lässt sich leicht sehen, in welchen Bereichen sich das größte Volumen abgespielt hat. Daraus wiederum lässt sich ableiten, welches Preisniveau „fair“ erscheint beziehungsweise auf welchen Levels sich entsprechend aussichtsreiche Trades anbieten. Verlassen die Preise die Value-Zone zum Beispiel bei geringem Volumen, so ist es wahrscheinlich, dass es zu keinem Ausbruch kommt und die Kurse wieder zum Gleichgewichtspunkt zurückkehren – damit sind antizyklische Trades interessant. Ist das Volumen dagegen bei Verlassen der Value-Zone hoch, findet eine Neuordnung des Markets im Hinblick auf den Gleichgewichtspreis statt.


Lesen Sie mehr zu Fibonacci


Button Newsletter lang

Stochastik

Der Stochastik-Oszillator ist einer der meistverwendeten technischen Indikatoren. Er vergleicht den letzten Schlusskurs eines Wertpapiers mit der Entwicklung seiner Kursspanne innerhalb einer festgelegten Zeitperiode. Der Stochastik basiert auf zwei Linien. Die %K-Linie vergleicht den letzten Schlusskurs zur Kursspanne der letzten n Tage. Im Aufwärtstrend liegt der Schlusskurs im oberen Bereich dieser Spanne und wird dort möglicherweise längere Zeit verweilen. Im Abwärtstrend liegt der Schlusskurs im unteren Bereich dieser Spanne und wird dort möglicherweise länger verweilen. Die %D-Linie ist ein Gleitender Durchschnitt der %KLinie. Die Skala des Indikators liegt zwischen null und 100. Werte ab 80 gelten als überkauft, dort wird eine entsprechende Extremzone markiert. Werte unter 20 gelten als überverkauft, dort wird ebenfalls eine entsprechende Extremzone markiert. Zusätzlich können wir bei 50 die Mittellinie einzeichnen. Stochastik- Werte nahe 100 zeigen an, dass der Basiswert am Hoch der betrachteten Zeitspanne gehandelt wird. Stochastik-Werte nahe null zeigen an, dass der Basiswert am Tief der betrachteten Zeitspanne gehandelt wird. Neben den Extremzonen können Trader auch das Kreuzen der %K- und der %D-Linie handeln. Der Stochastik sollte wie die meisten anderen Indikatoren auch am besten in Kombination mit anderen Indikatoren verwendet warden.

Bild 3: Stochastik

Bild 3: Stochastik

In Bild 3 ist der Stochastik-Oszillator bei der Aktie der Deutschen Telekom dargestellt. Wie alle Oszillatoren funktioniert auch dieser am besten in Seitwärtsphasen oder leichten Trends mit stärkeren Schwankungen. Nach der klassischen Interpretation ergibt sich ein Kaufsignal, wenn der Stochastik (blaue Linie) die 20er-Linie von unten nach oben kreuzt, und ein Verkaufssignal, wenn er die 80er-Linie von oben nach unten kreuzt. Zusätzlich kann das Kreuzen der Stochastik-Linie mit der violetten Signallinie, die einen Gleitenden Durchschnitt des Stochastik darstellt, gehandelt werden.

Quelle: TRADERS' Mag.

 

Testen Sie alle genannten Indikatoren in der kostenlosen Demo der NanoTrader Trading-Plattform.

Kostenlose Realtime Demo NanoTrader


Lesen Sie mehr zu Stochastic


 

Kostenloser Newsletter: Trading-Signale basierend auf Technischer Analyse.

Die Analyse des Marktes ist einfach geworden! Erstellen Sie Ihren eigenen täglichen Newsletter mit Signalen, die auf wichtigen Konzepten derTechnischen Analyse basieren. Alle Ihre bevorzugten Finanzinstrumente stehen zur Verfügung.

So einfach geht's. HIER ANMELDEN

Button Newsletter


Aktivitäten und kostenlose Kurse